Skip to main content

Zukunftsweisende schachsportliche Entscheidungen in Murrhardt getroffen

Schach-Club Murrhardt ist in der Sommerfrische Stuttgarts Gastgeber für richtungsweisenden Verbandstag

Murrhardt, ein sehr schöner Ort in einer wunderbaren Landschaft! Der schwäbisch-fränkische Wald ist laut Bürgermeister Mößner, einer unserer drei Ehrengäste die ein Grußwort sprachen, die Sommerfrische Stuttgarts und die Vorstufe zum Paradies. Doch leider waren wir zum Verbandstag gekommen, und nicht um das Leben zu genießen. Der Verbandstag, das sind rund 100 Delegierte und Präsidiumsmitglieder aus dem Schachverband Württemberg (SVW), die sich alle 2 Jahre zu Ihrer Hauptversammlung, dem Verbandstag, treffen. Dieses Jahr hatte nach 2015 Geislingen und 2013 Warthausen nun Murrhardt das Glück der Ausrichtung. Richtungsweisende Anträge zur Württembergischen Turnierordnung standen neben der Berichterstattung des Präsidiums und den Neuwahlen auf der Tagesordnung.

Nahezu pünktlich konnte Verbandspräsident Armin Winkler (Kornwestheim) die Versammlung am Samstag, dem 24. Juni um 10:00 Uhr in der Festhalle in Murrhardt eröffnen. Der Vorsitzende des Schach-Clubs Murrhardt Carsten Karthaus (1. Vorsitzender SC Murrhardt und SVW Verbandsspielleiter) bedankte sich bei seinen Mitgliedern ohne die eine Ausrichtung nicht möglich gewesen wäre, bei der Stadt und bei den Verbänden für Ihre Unterstützung und begrüßte hieß die Gäste aus ganz Württemberg willkommen. Im Anschluss richteten außer Armin Mößner auch Margot Kemmler, Vorstandsmitglied des WLSB, sowie der Präsident des Sportkreises Rems-Murr, Erich Hägele, ihre Grußworte an die Versammlung. Frau Kemmler dankte dem SVW als wichtiger und zuverlässiger Partner des WLSB. Erich Hägele betonte die Wichtigkeit des Ehrenamts und freute sich sehr über die Ausrichtung in Murrhardt und bracht dem Schach-Club auch ein Gastgeschenk mit. Der Präsident des Badischen Schachverbandes Prof. Dr. Uwe Pfenning nutzte die Gelegenheit erstmals öffentlich zu bekennen, wieviel Württemberg schon in ihm steckt: aktive Spielberechtigung bei der SG Ludwigsburg und Wohnort Neuhausen auf den Fildern!

Außer Ehrenpräsident Hanno Dürr konnte Armin Winkler nur ein einziges der geladenen Ehrenmitglieder begrüßen:  den langjährigen früheren Schatzmeister Eberhard Hallmann aus Grafenberg.

Zu den vorab in der Verbandstagsbroschüre veröffentlichten Berichten der Referenten und der Präsidiumsmitglieder gab es weder Nachfragen noch Ergänzungen durch die Verfasser. Der Schatzmeister David Blank (Esslingen) stellte fest, der Schachverband steht finanziell sehr gut da und die Kassenführer lobten die außerordentlich gute Kassenführung.

Sodann standen Personalfragen an.

Lange angekündigt war der Rücktritt David Blanks vom Amt des Schatzmeisters. Das Präsidium war sehr froh, dass sich bereits vor dem Verbandstag mit Dennis Bastian aus Tuttlingen ein viel versprechender Kandidat meldete. David Blank erhielt für seine sechsjährige Tätigkeit als Schatzmeister die Bronzene Ehrennadel, und Dennis Bastian wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt. So wie übrigens auch alle anderen zu wählenden oder zu bestätigenden Mitglieder des Präsidiums und des Erweiterten Präsidiums. Carsten Karthaus Vorsitzender des Schach-Clubs Murrhardt wird als Verbandsspielleiter wiedergewählt und ist damit 2 weitere Jahre Mitglied des Präsidiums des Schachverbandes. Veränderungen gab es im Verbandsspielausschuss (VSpA), da drei Mitglieder ihre Tätigkeit aus verschiedenen Gründen nicht mehr fortführen mochten: Manfred Lube (Vaihingen /Rohr), Dietrich Noffke (Bietigheim-Bissingen) und Martin Egle (Unterkochen). Martin Egle wurde neben einem Präsent auch die Bronzene Ehrennadel für seine sechsjährige Tätigkeit verliehen. Dietrich Noffke hat schon die Silberne Ehrennadel und Manfred Lube sogar die Goldene.

 

Philipp Müller (SV Neckarsulm und Rochade Augsburg), nicht anwesend, aber bereits in seinem Bezirk Unterland und in der WSJ aktiv, hatte vorab sein Interesse bekundet im VSpA mitzuarbeiten. Zusätzlich meldeten sich auch Werner Dangelmayer (TG Biberach), sowie schließlich Eric Hermann (SF Schwaigern).

Das »Württemberger Modell« weitestgehend bestätigt!

Schwerpunkt des Verbandstages waren die zahlreichen Anträge zum »Württemberger Modell« von Verbandsspielleiter Carsten Karthaus. Diese im Vorfeld teilweise hitzig diskutierten Anträge wurden mit einer einzigen Ausnahme mit klaren Mehrheiten angenommen. Die Reform der Verbandsliga, in der in der vergangenen Saison noch die Schachfreunde aus Backnang spielten wurde nicht beschlossen. „Die Verbandsliga ist perfekt so wie sie ist“ Holger Namyslo (TG Biberach). Mit deutlicher Mehrheit wurde die Internationalisierung der Württembergischen Meisterschaft beschlossen, obwohl dafür erhebliche Kosten erwartet werden. 2018 soll das Meisterturnier erstmals mit internationaler Beteiligung ausgetragen werden, um ein starkes Teilnehmerfeld für die württembergischen Spieler zu gewährleisten. Parallel findet das Kandidatenturnier als Qualifikationsturnier zum Meisterturnier statt. Für den Breitensport wurde zusätzlich ein offenes Turnier eingeführt. Damit schaffen wir die Verbindung aus Spitzen- und Breitensport mit einem großen Schachevent, so Carsten Karthaus. Ein Juniorenturnier für Spieler U25 wurde neu eingeführt, die Oberliga in Teilen angepasst und ein neues Meisterbrett als „Meisterschale“ des Schachs eingeführt, die Beantragung von Spielgemeinschaften vereinfacht, die Vernetzung zwischen Schachjugend und Erwachsenenverband gestärkt und der gesamte SVW sprach sich verstärkt für Fairplay aus und nahm die Werte des Schachsports der deutschen Schachjugend in sein Leitbild auf und will dieses Thema in Aus- und Fortbildungen stärker thematisieren.

Dass die Umsetzung all dieser Anträge zeitlich im Rahmen dieses einen Tages möglich war, lag zum einen daran, dass man nicht versuchte das „Schachvolk“ damit zu überrumpeln, sondern in Monaten vorher dafür sorgte, dass umfassende Informationen veröffentlicht wurden und es Gelegenheit zur öffentlichen Diskussion gab, unter anderem auch im SVW-Forum. Die wirklich strittigen Anträge wurden im Vorfeld durch die diversen Gremien herausgefiltert. Das stärkte das Vertrauen in diese Gremien und die Delegierten sprachen mit Ihrer Abstimmung der Verbandsführung dieses Vertrauen aus.

Für den Verbandstag 2019 gibt es noch keinen Bewerber. Doch inzwischen prüft man in Heilbronn, ob ein Verbandstag im Rahmen der geplanten Bundesgartenschau 2019 in Frage käme. Trotz des Mammut Programms konnte Armin Winkler die Versammlung Exakt um 18:00 Uhr wie vorgesehen schließen. Armin Mößner wünschte der Versammlung am Anfang den richtigen „Zug“ für die Entscheidungen um die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen. Das wird die Zukunft zeigen.